
Nicht nur an grauen Tagen sollte man den Museen im Gesäuse „Hallo“ sagen. Denn vom Benediktinerstift in Admont bis zum Forstmuseum Silvanum in Großreifling gilt es viel zu entdecken. Doch dem emotionalen Kulturschatz der Region kommt man erst auf die Spur, wenn man sich zum Beispiel auf den Adventmärkten unter die Einheimischen mischt. Zwei davon sind über die Grenzen des Gesäuse hinaus berühmt und bekannt: Der kultige „Advent im Nationalpark“ in Gstatterboden und der stilechte „Advent im Stift Admont“. Wer es wilder mag, der begebe sich zu den zahlreichen Krampusspielen oder –läufen, die alle noch sehr traditionell daherkommen.
Das achte Weltwunder sagt man, steht in Admont. Verschwindend klein kommt man sich plötzlich vor, wenn man auf dem marmornen Karoboden der Stiftsbibliothek steht und sich inmitten von – jetzt festhalten – 70.000 antiquarischen Büchern wähnt. Oft hört man leise geflüsterte „Wow“-Momente unter den Besuchern, die die Stille zu durchbrechen vermögen. Viele der Bücher sind noch im Originalzustand des 18. Jahrhunderts: Weiß angekalkt, damit der von Größen wie Josef Hueber, Josef Stammel oder Bartolomeo Altomonte gestaltete Raum noch heller wirkt. Lauscht man einer Führung, erfährt man auch, wo Geheimgänge in den ersten Stock führen und was es denn nun mit den „Vier letzten Dingen“ auf sich hat.
Weiter geht’s in eines der vier anderen Museen, die sich hinter den ehrwürdigen Wänden des Benediktinerstiftes verbergen. Die Qual der Wahl: Soll es naturhistorisch, kunsthistorisch oder zeitgenössisch weitergehen? Oder doch lieber die Wechselausstellung, in der jedes Jahr ein anderes Thema beleuchtet wird? Vielleicht gleich mal einen Schwenk auf den Nationalparkraum, denn immerhin hängen die Geschichten des Gesäuses und des Stiftes eng zusammen.
Abseits vom Benediktinerstift kann man sich auf die Spuren der Forstwirtschaft ins Forstmuseum Silvanum in Großreifling begeben: Eine interaktive Schlitten- und Floßfahrt sowie der Nachbau einer Holzknechthütte machen das Museum zum Erlebnis und einen selbst zum Holzexperten. Denn, wie eigentlich überall im Gesäuse, stehen Mensch und Holz in all seinen Formen im Vordergrund.